Bischöfe in Ghana schlagen Alarm

Quelle: FSSPX Aktuell

Katholische Bischofskonferenz von Ghana

Die Katholische Bischofskonferenz von Ghana (GCBC) hat soeben die Statistiken über den Katholizismus im Land veröffentlicht. Sie sind alles andere als gut: Innerhalb einer Generation ist der Anteil der Katholiken von 15,1 Prozent auf 10,1 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu ist die Pfingstbewegung im selben Zeitraum um 7,5 Prozentpunkte gewachsen.

„Wir müssen uns auf eine offensive Katechese einlassen“. Für Bischof Matthew Kwai's Gyamfi ist es nicht gerade die Zeit für große Abhandlungen über Synodalität. Mit Bestürzung kommentierte der Präsident der GCBC mit seinen Kollegen, die am 13. November 2023 zur Vollversammlung zusammenkamen, die Zahlen der letzten Volkszählung über die Religionen im Land. 

Ein besorgniserregender Rückgang 

„Die Daten zeigen, dass die katholische Bevölkerung von 1880 bis zum Jahr 2000, als sie 15,1 Prozent erreichte, stetig anstieg. (...) Seitdem ist sie auf 10,1 Prozent bei der Volkszählung von 2021 zurückgegangen, von 3.230.996 auf 3.079.261: Statistisch gesehen hat die Kirche in den letzten zehn bis elf Jahren etwa 230.000 ihrer Mitglieder verloren“, sagte der Prälat. 

Das sind Zahlen, die im Gegensatz zu dem stehen, was man anderswo auf dem afrikanischen Kontinent beobachten kann, wo der Katholizismus im Allgemeinen wächst. Die Zahl der Katholiken stieg dort von 257 Millionen im Jahr 2020 auf 265 Millionen im Jahr 2021, was einem Gesamtanstieg von über acht Millionen entspricht. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Katholiken an der Gesamtheit der afrikanischen Völker von 19,33 Prozent auf 19,38 Prozent. 

Der Niedergang der Kirche in Ghana betrifft die Städte stärker als die ländlichen Gebiete, was Bischof Gyamfi so analysiert: „Die Daten der Volkszählung legen nahe, dass Katholiken, die von ländlichen Gebieten in städtische Zentren ziehen, Schwierigkeiten haben, ihren katholischen Glauben aufrechtzuerhalten, da sie anderen Sekten zum Opfer fallen. Die Gründe für dieses traurige Phänomen müssen von den Bischöfen und ihren wichtigsten Interessengruppen sorgfältig untersucht werden, um eine dauerhafte Lösung für das Problem zu finden.“

Ein starker Anstieg der Pfingstler 

Gleichzeitig ist der Anteil der Gläubigen, die sich zur Pfingstbewegung bekennen, im Land stark angestiegen, von 24,1 Prozent im Jahr 2000 auf 31,6 Prozent im Jahr 2021, so dass man in Ghana von einer „Pfingstisierung“ des Katholizismus spricht. 

Der Präsident der GCBC will die mangelnde Weitergabe des Glaubens, die hauptsächlich für diesen Aderlass verantwortlich ist, beheben: „Die Kirche muss die Katechese, die für den Empfang der Sakramente, insbesondere der Sakramente der christlichen Initiation, angeboten wird, verstärken und vertiefen“, forderte er seine Mitbrüder im Episkopat auf. 

Andere sekundäre Faktoren spielten bei dem langsamen Rückgang des Katholizismus, der heute in Ghana zu beobachten ist, eine Rolle, so Bischof Gyamfi: „Die negativen Auswirkungen der sozialen Netzwerke, eine unzureichende Ausbildung in der Ehe und im Leben als Familienvater und -mutter (...) und der Rückgang des missionarischen Eifers.“ 

Dies ist zweifellos eine gute Gelegenheit, um die traditionellen Methoden wieder aufzugreifen, die in der Schlussfolgerung erwähnt werden: Entwicklung des Katechismus, Erziehung von zukünftigen Eheleuten und Unterstützung von Verheirateten, katholische Schulen, Ausbildung in der Lehre, Berufungspastoral und Verhinderung von Pfingstpropaganda.