Der Rauch Satans

Quelle: FSSPX Aktuell

Vor fünf Jahrzehnten, am Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus 1972, benutzte Papst Paul VI. (1897 – 1963 – 1978) das berühmte Bild vom „Rauch Satans“, der in die Kirche eingedrungen sei.

Diese Äußerung markiert in gewisser Weise das Ende der nachkonziliaren Euphorie.

In der Predigt zum Festtag, der auch der 9. Jahrestag seiner Krönung war, nahm Paul VI. Bezug auf die Situation in der Kirche und sagte, er habe das Gefühl, dass „durch irgendeinen Spalt der Rauch Satans in den Tempel Gottes eingedrungen ist. Es gibt Zweifel, Unsicherheit, Unruhe, Unzufriedenheit, Konfrontation.“

Und weiter: „Der Zweifel ist in unser Gewissen eingedrungen, und zwar durch Fenster, die stattdessen für das Licht geöffnet werden sollten.“

Auch in der Kirche herrsche dieser Zustand der Unsicherheit. „Man glaubte, dass nach dem Konzil ein sonniger Tag für die Geschichte der Kirche kommen würde. Was stattdessen kam, war ein Tag der Wolken, des Sturms, der Dunkelheit, der Suche und der Ungewissheit. Wir predigen Ökumene und entfernen uns immer mehr von den anderen. Wir versuchen, Abgründe zu graben, anstatt sie zu füllen.“

Und dann nennt der Papst den Verantwortlichen: „Sein Name ist der Teufel [„diavolo“], dieses geheimnisvolle Wesen, auf das auch im Petrusbrief angespielt wird. Im Evangelium hingegen wird dieser Menschenfeind immer wieder erwähnt, und zwar von Christus selbst.“

Im Jahr 1965 fand das II. Vatikanische Konzil sein Ende, 1968 veröffentlichte Paul VI. Humanae vitae und das Credo des Gottesvolkes, 1969 promulgierte er die Neue Messe und verbot faktisch die überlieferte Liturgie. 1976 suspendierte er Erzbischof Marcel Lefebvre, obwohl dieser nur „weitergegeben hatte, was er selbst empfangen hatte“.  „Tradidi quod et accepi  (1 Kor 11, 23) steht deshalb über dem Grab des Athanasius des XX. Jahrhunderts im Schweizer Ecône.