Großteil deutscher Bischöfe auf dem Weg zur Kirchenspaltung

Quelle: FSSPX Aktuell

Erste Sitzung des Synodalausschusses in Essen

Am 11. und 12. November 2023 fand in Essen die erste Sitzung des Synodalausschusses statt, der im Anschluss an die Versammlungen des Synodenweges eingerichtet wurde, um diesen umzusetzen. Dieser Ausschuss ist insbesondere für die Einrichtung eines ständigen Synodalrates für Deutschland zuständig. Ein Rat, der von Rom sowohl auf nationaler als auch auf diözesaner Ebene abgelehnt wird. Vier Bischöfe wollten sich nicht an dieser Initiative beteiligen.

Denn die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) hatten zuvor angekündigt, dem Ausschuss fernzubleiben, da der Heilige Stuhl die Einrichtung eines Synodalrates, der sich aus Bischöfen und Laien zusammensetzt und irgendeine Autorität über die Bischöfe hat, verboten hatte. 

Diese Weigerung hat Auswirkungen auf die Finanzierung des Komitees, da die Gelder des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD), der die Kirchensteuergelder verwaltet, nur durch den einstimmigen Beschluss aller deutschen Bischöfe mobilisiert werden können. Die anderen 23 Ortsbischöfe haben sich zur Finanzierung verpflichtet und ein Verein ist in Gründung, aber es herrscht noch Ungewissheit. 

Geschäftsordnung genehmigt 

Nach zweitägiger Sitzung wurden die Satzung und die Geschäftsordnung des Synodalausschusses einstimmig angenommen. Sie müssen noch von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) genehmigt werden. Letzteres wird sich am 24. und 25. dieses Monats mit der Frage befassen. Die Bischöfe werden auf ihrer Vollversammlung vom 19. bis 22. Februar in Augsburg darüber abstimmen. 

In der Regel wird das Komitee öffentlich tagen. Entscheidungen werden mit einer einfachen Zweidrittelmehrheit getroffen. Bei den Versammlungen des Synodenweges war ebenfalls eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe erforderlich. Die Abschaffung dieser Regel zeigt den Willen, die Machtverteilung in der Kirche zu ändern, was das römische Verbot im Nachhinein rechtfertigt.  

Der Ausschuss wird sich nicht damit begnügen, den Synodalrat vorzubereiten: Er wird sich mit den Dokumenten befassen, über die während der vorherigen Versammlungen nicht abgestimmt wurde, und die sechste Versammlung des Synodalwegs für 2026 vorbereiten. In der Zwischenzeit ist es unbestreitbar, dass die Weltsynode, deren erster Teil im Oktober stattfand, eine Dynamik in die Debatte über die Kirchenreform gebracht hat. Die Befürworter des Synodalrats rechnen ebenfalls mit dieser Dynamik. 

Laien des ZdK stellen die persönliche Autorität der Bischöfe in Frage 

Die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp, sagte, das Projekt habe sich entwickelt, obwohl es aufgrund der Abwesenheit von Bischöfen unmöglich ist, einen solchen Rat zu schaffen, der die Fähigkeit hätte, alle Diözesen des Landes zu beeinflussen. 

Der Vizepräsident des ZdK, Thomas Söding, räumte ein, dass diese Abwesenheit gewisse Auswirkungen habe. Er kritisierte die Weigerung dieser Prälaten, am Synodalausschuss teilzunehmen: „Die vier Bischöfe müssen die Verantwortung für ihre Abwesenheit übernehmen“, sagte er in einem Interview. 

Doch dann zeigte Herr Söding offen, dass er die persönliche Autorität dieser Bischöfe als nicht sonderlich hoch einschätzt. Er meinte, dass „die Gläubigen in Köln, Eichstätt, Regensburg und Passau sicher sein können, dass sie vom Synodalausschuss nicht an den Rand gedrängt werden, selbst wenn ihre Bischöfe eine konstruktive Zusammenarbeit ablehnen.“ 

Offenbar muss man Söding daran erinnern, dass die einzige bischöfliche Autorität in einer Diözese die des Bischofs ist und keine andere Autorität außer der des Papstes dort geduldet wird. Irgendwelche Bischofskonferenzen oder Prozesse wie der Synodale Weg verfügen über keine derartige Entscheidungsgewalt. 

Ein Regionalkonzil, das ordnungsgemäß von der römischen Autorität sanktioniert wurde, wäre aufgrund seiner Rezeption durch Rom für den Diözesanbischof bindend. Es ist also klar, dass Herr Söding die Autorität der Bischöfe verhöhnt. In dieser Atmosphäre, mit dieser Grundstimmung wurde also ein Synodalrat geschaffen, der Laien einbezieht, um in die Belange der deutschen Diözesen hinein zu regieren.