In Mosambik kommen die Christen nicht zur Ruhe

Quelle: FSSPX Aktuell

Im September 2023 rückte die dramatische Situation der Christen in Cabo Delgado in Mosambik wieder in den Vordergrund so mancher Berichterstattung. Nach dem Massaker vom 15. September wurde am 20. September ein Bericht veröffentlicht, in dem die Qualen geschildert werden, die christliche Frauen erleiden, wenn sie in die Hände von Dschihadisten fallen.

Die jüngste der Gräueltaten in der Provinz Cabo Delgado, die seit über fünf Jahren mit der Gewalt bewaffneter dschihadistischer Gruppen zu kämpfen hat und in der die mosambikanische Armee seit 2021 von Soldaten aus Ruanda und Nachbarländern unterstützt wird, ist folgende: Am 15. September 2023 wurden in der Nähe von Mocimba mindestens elf Christen von Terroristen, die der Organisation Islamischer Staat (IS) angehören, massakriert.

Laut Bruder Boaventura, einem katholischen Missionar, der in der Region tätig ist, kamen die Terroristen am frühen Nachmittag in das Dorf Naquitengue und riefen die gesamte Bevölkerung zusammen. Anschließend trennten sie die Christen von den Muslimen, offenbar aufgrund ihres Namens und ihrer ethnischen Herkunft.

Dann „eröffneten sie das Feuer auf die Christen“, erklärte der Missionar. Der Angriff wurde von einer lokalen Terrorgruppe durchgeführt, die sich zum IS bekannte und erklärte, sie habe bei der Operation elf Christen getötet. Die tatsächliche Zahl der Opfer könnte jedoch höher sein, da viele der noch lebenden Opfer schwer verletzt sind.

Ein am 20. September von Kirche in Not veröffentlichte Bericht erzählt ergänzend zu dem Vorfall von der wiederkehrenden Entführung weiblicher Christen, die den Dschihadisten als Sexsklavinnen dienen, wenn sie sich weigern, den Islam anzunehmen.

Johan Viljoen, Jurist und Theologe, Direktor des „Denis Hurley Peace Institutes“ in Pretoria/Südafrika erklärt: „Wir haben von den Bewohnern von Cabo Delgado die Bestätigung erhalten, dass es erwiesen ist, dass die Kämpfer Christinnen zu Sexualobjekten machen und sie zwingen, zum Islam zu konvertieren.“

Ein internes Rundschreiben des IS rät seinen Mitgliedern, christliche Frauen medizinisch zu untersuchen, bevor sie an die Kämpfer verteilt werden, und sogar diejenigen zu töten, die sich weigern, zum Islam zu konvertieren. „Gefangene Aids-infizierte Frauen, die konvertieren, können gegen Lösegeld freigelassen oder getötet werden, wenn sie sich weigern, Musliminnen zu werden“, heißt es in dem Rundschreiben. „Diejenigen, die zum Islam konvertieren und nicht infiziert sind, können [den Mitgliedern des Islamischen Staates] gegeben werden.“

Laut der NGO „Armed Conflict Location & Event Data Project“ (ACLED) hat die dschihadistische Rebellion der Ansar Al-Sunna, die dem IS angeschlossen ist, seit 2017 fast 3.300 Todesopfer gefordert – die Hälfte davon Zivilisten – und rund 800.000 Menschen vertrieben.

Seit 2021 haben 3.000 ruandische Soldaten, die teilweise von der Europäischen Union bezahlt werden, damit begonnen, Teile des Cabo Delgado zu befrieden. Das Gebiet ist nämlich ökonomisch hochinteressant, so ist beispielsweise „TotalEnergies“ vor Ort an einem Mega-Gasprojekt beteiligt. Außerhalb dieser strategisch wichtigen Gebiete sind die Einwohner – insbesondere die Christen – jedoch weiterhin auf sich allein gestellt.