Die UN-Klimakonferenz COP28 war eine gigantische Inszenierung

Quelle: FSSPX Aktuell

Am 1. Dezember 2023 verpflichteten sich die 134 Staaten, die im Rahmen der COP28 in Dubai anwesend waren, Landwirtschaft und Ernährung in ihren Klimaschutzplan aufzunehmen. Für die britische katholische Hilfsagentur für Überseeentwicklung (Catholic Agency for Overseas Development, CAFOD) ist die Verpflichtungserklärung reine Heuchlerei, denn das Abkommen wird in erster Linie den Lebensmittelriesen zugutekommen. 

Eine der wichtigsten Neuerungen der COP28 ist die Darstellung der Landwirtschaft als Schlüsselsektor für Klimaschutzmaßnahmen. Aus der Sicht der Organisatoren der 28. Weltklimakonferenz ist die Nahrungsmittelproduktion einer der Sektoren, die durch die „Auswirkungen des Klimawandels“ am stärksten gefährdet sind. In diesem Zusammenhang verpflichtet die am 1. Dezember einstimmig unterzeichnete Erklärung die Staaten – allerdings nur moralisch – dazu, die Nahrungsmittelproduktionssysteme in den großen Plan zur Reduzierung der Treibhausgase einzubeziehen. 

Das ist für den karitativen Flügel der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales reine Heuchelei: „Derzeit gehen nur 0,3 Prozent der Klimafinanzierung an Kleinbauern, obwohl sie ein Drittel des weltweiten Bedarfs produzieren. Diese Erklärung kann nur dann wirklich funktionieren, wenn sie die Regierungen dazu ermutigt, sich auf die Stärkung der lokalen Nahrungsmittelsysteme durch Lösungen zu konzentrieren, die sich bereits als wirksam erwiesen haben, wie die Agrarökologie“, was aber nicht der Fall sei, sagt Diego Martinez Schuett von CAFOD. 

Die Frage ist tatsächlich richtig. Wo bleiben die schwindelerregenden Summen für die Klimafinanzierung im Bereich der Landwirtschaft, wenn die wichtigsten Akteure, die das Land bebauen, nicht einmal ein Prozent davon erhalten?

Eine Entscheidung, die Lebensmittelriesen begünstigt 

Für die britische katholische Agentur ist es ein offenes Geheimnis: „Während die COP28-Erklärung das Problem eines fragmentierten Nahrungsmittelsystems anspricht und die Unterstützung indigener Völker und Kleinbauern betont, werden zur gleichen Zeit die Pläne, die globalen Handelssysteme durch die Welthandelsorganisation (WTO) anzukurbeln, nur den großen Lebensmittelkonzernen zugutekommen.“ 

Die Einrichtung eines Entschädigungsfonds durch die COP28 seitens der reichen Länder, die große Mengen an fossilen Energien verbrauchen, in Richtung der am wenigsten industrialisierten Länder, die im Namen der ökologischen Doxa oft als erste ausgeplündert werden, ist eine Maßnahme, die hauptsächlich dazu dient, das eigene Gewissen zu beruhigen. Stattdessen sollten die Staaten „die finanzielle und technologische Unterstützung auf die Kleinbauern und nicht auf die Lebensmittelriesen lenken, die die Umwelt wenig fördern“, empfiehlt die CAFOD. 

John Arnold, Bischof von Salford und Umweltbeauftragter des englischen und walisischen Episkopats, erinnerte am Rande der Konferenz in Dubai daran, dass die Sorge für Gottes Schöpfung eng mit der Sorge für alle Menschen verbunden ist. Bei dieser Gelegenheit wurde auch daran erinnert, dass die Sorge um dieses gemeinsame Gut der Schöpfung konkret in der Unterwerfung unter die Gesetze zum Ausdruck kommt, die der Schöpfer seinem Geschöpf, insbesondere dem Menschen, auferlegt hat. Doch dieses Ziel liegt in weiter Ferne.