Vietnam: Bischöfe warnen vor falschen Exorzisten

Quelle: FSSPX Aktuell

Die Vietnamesische Bischofskonferenz warnt vor selbsternannten Exorzisten. 

In der südvietnamesischen Kleinstadt Bao Loc hat sich eine Gruppe von Katholiken selbsternannten Sehern angeschlossen, die behauptet, von „Gott-Vater“ die Vollmacht für Exorzismen und Heilungen erhalten zu haben.

Die betroffenen Personen wurden mehrfach schriftlich verwarnt, den Boden der katholischen Lehre nicht zu verlassen. Man dürfte nicht leichtfertig behaupten, so die Bischöfe, dass jemand vom Teufel besessen sei oder dass Krankheiten von Dämonen verursacht würden und charismatisch Bevollmächtigte sie austreiben könnten.

Die Bao-Loc-Gruppe war während der Corona-Krise entstanden. 

„Willkürliche Exorzismen vor dem Hintergrund von Aberglauben und Magie stehen im Widerspruch zur Lehre und Praxis der katholischen Kirche“, heißt es in der Mitteilung der Bischöfe Vietnams weiter.

Die Vatikan-Agentur Fides zitiert die Bischöfe: „Jesus hat seiner Kirche geistliche Autorität gegen alle Formen des Bösen anvertraut. Christus ist das einzige Wort Gottes, der einzige Erlöser und der Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Daher leugnet jeder, der behauptet, direkte Offenbarungen von Gott-Vater zu haben, die Rolle Christi und begeht damit eine schwere Beleidigung des katholischen Glaubens.“

Die Bischöfe rufen alle Mitglieder der „Bao Loc-Gruppe“ auf, zur katholischen Kirche zurückzukehren, um den Geist der Einheit zu leben. Der Ortsbischof, Msgr. Dominic Nguyen Van Manh, hatte mehrfach versucht, die Gruppe aufzulösen, die mittlerweile Menschen aus ganz Vietnam in ihren Bann zieht.

Der Codex des Kirchenrechts von 1983 bestimmt: 

Can. 1172 - §1. Niemand kann rechtmäßig Exorzismen über Besessene aussprechen, wenn er nicht vom Ortsordinarius eine besondere und ausdrückliche Erlaubnis erhalten hat. 

§2. Diese Erlaubnis darf der Ortsordinarius nur einem Priester geben, der sich durch Frömmigkeit, Wissen, Klugheit und untadeligen Lebenswandel auszeichnet.